Schätzungen sprechen davon, dass der IoT-Markt weltweit ein Volumen zwischen sechs und 50 Milliarden Dollar pro Jahr hat. Warum gehen hier die Angaben so weit auseinander? Es existiert als Basis keine einheitliche Definition des Internets der Dinge. Lässt man die jeweils angenommene Definition außen vor, dann geht es bei dem Konzept IoT übergreifend um die Idee, Objekte, Gegenstände, Menschen und Systeme über ein gemeinsames Netzwerk zu verbinden. Letztlich soll sich ein neuer Mehrwert durch den Zugang auf globale Informationsressourcen ergeben. Werfen wir gemeinsam einen Blick auf die aktuellen Trends und Risiken in der Entwicklung des modernen Internets der Dinge.

Wo beginnt IoT, und welche Rolle spielt dabei die Integration?

Es gibt aktuell einige Hauptbereiche, die den IoT-Markt bestimmen. Dazu zählen die Unterhaltungselektronik und Telekommunikation, aber auch die Automobilbranche, Logistik, Gesundheitswesen, Landwirtschaft, die Energiewirtschaft sowie der Verteidigungssektor. Einige Marktbeobachter reihen hier außerdem das Gesundheitswesen und Wearables ein. Hinzu kommt, dass das moderne Entwicklungskonzept Smart Cities mit einer weltweit rapide voranschreitenden Urbanisierung von Regionen ein Wachstumstreiber für IoT ist. Diese Entwicklungen zeigen, dass im Grunde genommen jeder Wirtschaftssektor auf irgendeine Weise mit dem IoT verbunden ist oder in naher Zukunft sein wird. So hört man immer öfter in der Geschäftswelt, dass Unternehmen, die sich nicht innerhalb der nächsten zehn Jahre auf IoT „einstellen und entsprechend umstellen“, vom Markt verschwinden werden.

Sprechen wir von der Zukunft des IoT, dann ist es interessant, sich mit dem Smart Home als Beispiel zu beschäftigen, für das IoT ein natürlicher Entwicklungspfad ist. Warum ist das so? Jedes Smart Home-System ist nur so gut wie seine Integration von externen Lösungen.

Durch die Integration von anderen Produkten steigen seine Möglichkeiten enorm. Ohne diese anderen Produkte würde das Smart Home lediglich eingeschränkte und spezialisierte Funktionen bieten können, die zwar interessant und nützlich sind, jedoch den wachsenden gesellschaftlichen Anforderungen nicht gerecht werden.

So zeichnet sich z.B. das FIBARO-System durch seine Offenheit für die Integration von diversen Produkten und Lösungen zu einem funktionalen Gesamtkonstrukt aus.

 

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Was kennzeichnet den IoT-Sektor?

„Internet of Things“ ist die einzige Branche, in der Unternehmen, die täglich im Wettbewerb miteinander stehen, auch zusammenarbeiten müssen. Die Basis dabei ist die Integration. Aus geschäftlicher Sicht ist dies ein interessantes Phänomen, bedeutet aber nicht automatisch, dass jeder Hersteller, der sich durch Innovation, Qualität und Funktionalität seiner Produkte auszeichnet, auf dem Markt erfolgreich sein wird. Paradoxerweise gehören zu den auf dem Smart Home-Markt meistverkauften Produkten diejenigen, die sich am besten mit anderen auf dem Markt zugänglichen Produkten verbinden lassen. Hervorragend beobachten lässt sich dieses Phänomen am Beispiel von Systemzentralen in der Gebäudeautomatisierung, in die sich diverse Produkte des Wettbewerbs integrieren lassen. Dadurch sind sie zum Herzstück eines Ökosystems neuer Möglichkeiten geworden, mit dem der Nutzer mehrere Geräte gleichzeitig verbinden kann. So lassen sich z.B. Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik, Beleuchtungen, Überwachungs- und Schließsysteme sowie Fensterrollos einbinden.

Praktisch jeden Tag entstehen neue Produkte und Lösungen, die wiederum zu einer Einheit verbunden werden müssen. Der Markt hat sich in der letzten Zeit enorm verändert, denn kleinere Akteure spielen eine immer größere Rolle. So entstehen auch regelmäßig neue, auf Crowdfunding basierende Unternehmen, die eigene innovative Forschungsprojekte betreiben.

In der Vergangenheit wurden solche Entwicklungen lediglich durch große Firmen realisiert, die ihre innovativen Lösungen über viele Jahre konzipiert haben. Von einer Zusammenarbeit untereinander hat man nur selten etwas gehört. In der Regel handelte es sich in solchen Fällen um Bündnisse der F&E-Abteilungen großer Player. Heute jedoch sind sogar kleine Teams in der Lage, sehr wettbewerbsfähige Lösungen zu liefern.

Standalone hat heute keine Bedeutung mehr

Es ist interessant zu beobachten, dass „am Ende des Tages“ all diese innovativen Lösungen alleinstehend keinen großen Nutzen für Anwender haben. Die typischen eigenständigen Geräte haben nämlich nur sehr begrenzte Möglichkeiten. Erst im Zusammenspiel mit anderen Geräten erreichen sie die echte Funktonalität eines Smart Home. Man könnte das mit einem Bienenschwarm vergleichen, in dem das einzelne Insekt keine große Bedeutung hat. Erst in der Gruppe verfügen sie über eine enorme Kraft, und dank der klaren Aufgaben- und Pflichtenverteilung bieten sich enorme Möglichkeiten. Die Intelligenz des Bienenschwarms ist ähnlich wie die Intelligenz des Smart Home-Systems, in dem erst eine gewisse Anzahl von verbundenen Einheiten die große Gesamtheit bildet.

Man darf nicht vergessen, dass bei mehreren Geräten, die sich in einem Smart Home-Netz befinden, die Funktionalität multipliziert und nicht nur addiert wird. Als Beispiel: Ein Bewegungssensor, der mit einer intelligenten Lampe und einer Hi-Fi-Anlage oder einem Alarmsystem verbunden ist, hat im Grunde drei Funktionen. Verbinden wir zudem das Alarmsystem mit der Beleuchtung, so kann sich diese zum Beispiel bei einem Einbruchsversuch einschalten. Denkbar wäre auch, dass der Sensor bei Nichtfeststellung von Bewegung über einen gewissen Zeitraum die Musik oder Beleuchtung einschaltet. So kann simuliert werden, dass sich jemand im Haus befindet. All das sind zusätzliche Funktionen, die ohne gegenseitige Integrationen nicht möglich wären. Demgegenüber ist eine bloße Gebäudeautomatik ohne diese Verbindungs- und Integrationsmöglichkeiten eine eher schwache Lösung.

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Was bedroht die Entwicklung des IoT heute?

Vor allen Dingen kommen hier die Themen Privatsphäre und Sicherheit auf die Tagesordnung. Hier gilt es jedoch, beide Aspekte getrennt voneinander zu betrachten.

Wenn es um die Frage der Privatsphäre und den Datenschutz geht, sind Firmen gefordert, ihre Kunden bewusst über die Sicherheitsmechanismen und die Systeme der Daten- sowie Informationsspeicherung zu informieren. Allerdings sollte das Konzept der Privatsphäre völlig neu definiert werden; insbesondere im Zeitalter des Internets der Dinge und in einer Welt, in der schon bald Geräte Hunderte Terabyte pro Sekunde bearbeiten.

Die Frage nach der Privatsphäre stellt sich heute grundsätzlich anders als vor Jahren. Das Vertrauen könnte eine der größten Herausforderungen für die technologischen Unternehmen und Organisationen des 21. Jahrhundert sein, denn es existiert heute praktisch keine Anonymität im Internet. Wir könnten uns für einen digitalen Ausstieg entscheiden und auf die Vorteile dieser Entwicklung verzichten, aber kaum jemand wird heutzutage diesen Weg einschlagen. Die Privatsphäre ist daher eine Frage des Kompromisses. Wir geben einen Teil davon ab, um von etwas Neuem zu profitieren. So können wir überprüfen, ob unser Zuhause sicher ist und ob es der Familie und den Kindern gut geht. Oder wir nutzen digitale Dienstleistungen, die unsere Gesundheit überwachen. Deswegen ist es so wichtig, dass sich die Firmen und Institutionen besonders um die Privatsphäre und Aufklärung der Nutzer sowie die Anonymisierung der Daten kümmern.

Dann gibt es noch die Sicherheitsrisiken. Noch vor einigen Jahren bedeutete ein Einbruch in ein Smart Home in Hinsicht auf das eingesetzte System, dass die Schädigung des Nutzers eher verhältnismäßig gering war. Denn bis vor kurzem erlaubten die Systeme des Smart Home lediglich, die Ein- und Ausschaltung der Beleuchtung fernzusteuern, die Rollos hoch- oder herunterzufahren oder die Heizungstemperatur zu regulieren.

Dadurch, dass heutzutage Systeme immer häufiger miteinander kombiniert werden, kann es bei einem Einbruch in eine direkte Bedrohung resultieren. Dies lässt sich vor allem auf die immer größer werdende Anzahl an Geräten zurückführen, die remote den Zugang zu unseren Gebäuden ermöglichen. Dabei geht es vor allem um Videosprechanlagen und ferngesteuerte Schließanlagen.

In den Fokus rücken auch alle Arten von Monitoren, die z.B. zur Überwachung des schlafenden Kindes oder der Seniorenaktivitäten zum Einsatz kommen, aber auch sämtliche Geräte aus dem medizinischen Umfeld wie Pulsmesser, Herzschrittmacher oder sonstige medizinische Implantate. IoT erreicht auch diese Gebiete. Dementsprechend ist es wichtig, dass die Sicherheit hier ebenfalls die höchste Priorität genießt.

Dies ist auch wichtig im Hinblick auf den Vertrauensaufbau zu IoT-Lösungen. Es sind bereits Vorfälle bei namhaften IoT-Geräteherstellern bekannt geworden. So wurde beispielsweise Samsung Opfer des Virus „Weeping Angel“. Dieser hat es ermöglicht, Gespräche der Konsumenten aufzunehmen, während das Gerät ausgeschaltet war. Dem Nutzer war zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, dass gerade eine Aufnahme lief, da das Fernsehgerät nicht eingeschaltet war. Dieser Fall hat das Vertrauen der Nutzer in Bezug auf Smart TV erheblich geschwächt.

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Erwähnenswert sind ebenfalls die Angriffe auf DNS-Server in den USA. Dabei handelt es sich um Systeme zur Übersetzung der IP-Adressen und Internetseiten in die Gerätesprache, die eine Grundlage zur allgemeinen Funktion des Internets in der Welt bilden. Für eine kurze Zeit war die Internetnutzung beeinträchtigt. Als Ursache wurde ein Cyberangriff einer fremden Staatsmacht in Betracht gezogen, und das möglicherweise im Vorfeld einer konventionellen militärischen Kriegshandlung. Allerdings hat sich herausgestellt, dass der Eingriff nicht direkt durch Hacker oder fremde Mächte verursacht wurde, sondern durch Geräte. Insbesondere handelte es sich um Webcams eines chinesischen Herstellers, die mit einem Virus infiziert waren. Das Ziel war es, die Attacke mit der Software synchron zu starten, um die DNS-Server in den USA gleichzeitig anzugreifen. So kam es erstmals zu einem Cyberangriff solchen Ausmaßes – tausende Geräte in einer Netzinfrastruktur. Man ist sich bewusst, dass dieser Virus absichtlich von Menschen installiert wurde. Dies stimmt nachdenklich und lässt ernsthafte Fragen über die Sicherheit im Netz aufkommen

Werden Monopolisten den Markt beherrschen?

Letztendlich wird der Markt eher einen gemeinsamen Standard anstreben. Ich denke, dass es nicht zu einer Monopolisierung kommen wird, da der Markt heute verhältnismäßig stark von verschiedenen Akteuren bestimmt wird. Hinzu kommen die diversen Start-up-Bewegungen, die im Vergleich zu den normalen Unternehmen auch einmal gegen den Strom schwimmen. Start-ups sind ein sehr wichtiges und innovatives Element in Gesamtkonstrukt des IoT-Marktes und haben sogar die Kraft, Verhältnisse am Markt zu verändern.

Ich denke, dass keiner der Akteure, auch im Hinblick auf die Erfahrungen der letzten Jahre, eine Monopolstellung anstreben wird. Wir erinnern uns alle daran, wie dies z.B. im Falle von Microsoft war, die für ihre Praktiken enorme, durch Wettbewerbsbehörden auferlegte Strafen zahlen mussten.

Mangelndes Bewusstsein als Bremse des Aufschwungs

Die letzte „Bedrohung“ bei der Entwicklung von IoT-Lösungen ist unsere soziale Wahrnehmung und die Fähigkeit, die Vorteile dieses Gebietes zu erkennen und die damit verbundenen Chancen zu ergreifen. Immer noch ist dies ein hemmender Faktor für die weitere Verbreitung von Smart Home-Systemen. Oftmals sind diese aber auch keine einfachen Systeme, die letztendlich keine Kenntnisse voraussetzen. Also besteht die Aufgabe für Hersteller und Lieferanten, die Gesellschaft aufzuklären und ihre Systeme mit einer immer größeren Zahl verschiedenster Produkte zu kombinieren.

Wenn die Integration nicht im Vordergrund steht, steigt die Frustration der Kunden. Denn anstatt kompatible und miteinander vernetzte Geräte zu kaufen, haben sie ständig mit Gerätekonflikten zu kämpfen. Dadurch wird das Vertrauen zu den Smart Home-Systemen weiter unnötig geschädigt.

Es ist eine Kunst, aktuell bei der Wahl eines Smart Home-Systems die passende Lösung zu finden. Ich glaube aber, dass ein Hersteller wie FIBARO durch seine Entscheidungen derartige Zweifel beseitigen wird und dem Nutzer zeigen kann, dass Smart Home nicht unbedingt eine Herausforderung sein muss; gerade dann, wenn wir die Hilfe von professionellen Installateuren in Anspruch nehmen können, die uns während des Installationsprozesses beraten und das gesamte System konfigurieren.