Untersuchungen zeigen, dass nur 10% der polnischen Bevölkerung den Begriff „Smart City“ mit etwas verbinden kann, und 40% von ihnen verbinden dies nur mit intelligenter Beleuchtung. Das Konzept „die intelligente Stadt“ ist inzwischen viel geräumiger geworden, als es den Anschein hat. Mit dem Aufkommen der IoT Revolution legen viel Stadtbehörden immer mehr Wert auf Automatisierung und neue Lösungen, die das Leben ihrer Bewohner erleichtern können. Die Smart-City-Themen greifen tief in strategische Aspekte einer Stadt, wie das systemübergreifende Management städtischer Dienstleistungen, des Verkehrs, des Energiemanagements und der Sicherheit der Bewohner ein. Dazu gehören auch nachhaltige Entwicklungsinitiativen in den Bereichen Umweltschutz, Bildung und Gleichstellung. Dies alles in einer integrierten Umgebung, die koordiniert verwaltet werden kann, um die angestrebten Synergien, Effizienz und wirtschaftlichen Ziele zu erreichen. Bei FIBARO beobachten wir dieses Phänomen seit einigen Jahren und stellen auch fest, dass die Hersteller von Smart-Home-Lösungen – wie wir – eine bedeutsame Rolle beim Aufbau von Smart Cities spielen werden.
Ausgewogenes New York seit Jahren an vorderster Front
Die Autoren des prestigeträchtigen IESE Indexberichts „Cities in Motion“ weisen jedes Jahr darauf hin, dass New York ein smart City-Showcase ist. Der vorrangige Lorbeer wird hier nicht nur für hohe Leistungen bei der Implementierung fortschrittlicher Technologien (führende Städte sind hier Dubai und Taipei) oder große öffentliche Investitionen in Bildung und soziale Gleichheit (das Stadtbudget für 2018 belief sich auf 163 Mrd. USD), vergeben. Zu-nächst wird die Einbindung lokaler Gemeinden gewürdigt, die dank der ständigen Unterstützung der Behörden einen freundlichen Lebensraum schaffen. Damit dies geschehen kann, sind jedoch günstige Bedingungen für eine Bottom-up-Initiative zu schaffen und die Synchronisation einer Reihe scheinbar unabhängiger Prozesse erforderlich.
New York ist ein blühendes akademisches und wirtschaftliches Zentrum, ein Start-up-Gebiet und Sitz zahlreicher globaler Unternehmen. Die Bemühungen der Stadtverwaltung werden durch privates Unternehmertum unterstützt, wodurch immer mehr Haushalte intelligent werden. Der Smart-City-Bauprozess verläuft in beide Richtungen – sowohl öffentliche Einrichtungen als auch Unternehmen und gewöhnliche Stadtbürger nehmen daran teil. Angefangen von Verkehrsmanagementsystemen über eine Vielzahl von Radfahrern mit Uber Eats Rucksäcken bis hin zur berühmten Musikschule Juilliard School und ihre Smartphone App zur Verwaltung von Konzertsälen – New York zeigt die Komplexität des Konzepts von Smart City wie keine andere Stadt der Welt vor.
Zeitgenössische Dimensionen intelligenter Städte
Die wahre Smart City der Zukunft wird in erster Linie auf einem nachhaltigen Management aller Aspekte des städtischen Lebens basieren. Dabei sollen die integrierten Systeme unterstützt werden, die eine kontinuierliche Überwachung des Zustands ermöglichen und allen Bewohnern und Interessengruppen einen effizienten Zugang zu gemeinsam genutzten Diensten und Daten ermöglichen. Ausgehend von einem Transportsystem, das es Ihnen ermöglicht, auf agile Weise durch intelligente Steuerung von Verkehr und Gebäuden zu einem nachhaltigen und effizienten Energiesystem zu gelangen. All diese Aspekte werden in Zukunft eine integrierte Form annehmen. Dieser Prozess findet bereits in führenden Metropolen der Welt statt. Intelligente urbane Dienstleistungen, die den Bewohnern durch mobile Anwendungen zur Verfügung gestellt werden, oder eine an die Erfordernisse der mobilen Gesellschaft angepasste Infrastruktur, sind mit einem langen Prozess verbunden, der mehrere bis mehrere Dutzend Jahre dauern kann.
Bedrohungen für die Entwicklung von Smart Cities?
Laut den Autoren des Berichts kann der Konsolidierungsprozess moderner Technologien, Dienste und Orte durch viele Faktoren gestoppt werden – fehlende finanzielle Mittel ist einer davon. Die Entwicklung intelligenter Städte wird durch die gleichen Aspekte, die das Wachstum der IoT-Branche behindern, verlangsamt. Wie ich im meinem vorigen Artikel geschrieben habe, können die technischen Probleme deren Ursache sein: mangelnde Systemsicherheit, unzureichendes Datenschutzniveau und mangelnde Schnittstellen zwischen Technologien und Systemen. Auch hier sind soziale Aspekte immens wichtig – Smart City wird schließlich nicht nur durch und für Technologie an sich, sondern auch durch Menschen und für Menschen geschaffen. Daher ist es notwendig allen Mitglieder der Gesellschaft einen gleichberechtigten Zugang zur Bildung (auch von Cities in Motion Index gemessen) und zu digitalen Diensten zu gewährleisten. Denkt man daran, dass die aktuellen demografischen Trends eine Tendenz zur raschen Alterung der Gesellschaften aufweisen, kann sich also durchaus herausstellen, dass die Nutzer neuer digitaler Städte überwiegend ältere Menschen sein können.
Meiner Meinung nach ist der Schlüsselfaktor, der derzeit die Entwicklung von Smart City behindert, die fehlende Auffassung über die Bedeutung von langfristigen Investitions- und Entwicklungsstrategien auf diesem Feld. Smart City-Initiativen sollten über einige oder sogar mehrere Dutzend Jahre geplant und entwickelt werden. Leider zeigen Trends in der aktuellen Politik, dass dies eine starke Barriere sein kann.
Think globally, act locally
Wenn man das Smart-City-Konzept in Polnische umsetzen würde, würde sich herausstellen, dass die meiste Aufmerksamkeit der Frage der ausgewogenen Verkehrs gewidmet wird. Dies sind zum einen Projekte wie Investitionen in die Agglomerationsbahn, zum anderen Aktivitäten, die z. B. auf die Stromeinsparungen abzielen. Immer mehr Mittel werden in umweltfreundliche Transportmittel investiert, darunter Hybrid- und Elektrobusse. Ein anderes Beispiel sind Investitionen in alternative Transportmittel – darunter Stadtfahrräder oder Carsharing-Systeme. Letztere zeigen deutlich die wichtige Rolle der Gesellschaft bei der Schaffung einer intelligenten Umgebung. So können die Städte technologisch verbessert werden, ohne die Behörden direkt einzubeziehen. Beispiele sind kleine Elektromobilitätsdienste (Elektroroller) und das bereits erwähnte Bike-Sharing, das in Polen schneller als je im Europa wächst.
Tatsache ist, dass durch Investitionen in Umweltschutzfragen erhebliche Einsparungen erzielt werden können. Ein positives Beispiel ist zum Beispiel die Stadt Wrocław, wo das SmartFlow-System implementiert wurde, das Leckagen im kommunalen Wassersystem überwacht. Dank der verwendeten Lösung wurde die Erkennungszeit von 30 auf 3 Tage verkürzt. Das System selbst ist ein gutes Beispiel für die Vorteile moderner Fernwartungssysteme.
Auch in unserem direkten Umfeld können wir durch Investitionen in moderne IoT-Tools zu dem Umweltschutz beitragen. Die von FIBARO angebotenen Produkte ermöglichen unter anderem die Überwachung des Stromverbrauchs und die Senkung der Heizkosten. Wie bei New York beginnt auch bei uns die Umsetzung des Smart-City-Konzepts auf dem Low Level Bereich, beim einzelnen Benutzer.
Auf dem Weg zur Konsolidierung
In Polen können schon jetzt viele öffentliche Dienste über das Internet genutzt werden. Es ist kein Problem sich bei dem Sozialamt an zu melden, den Fahrplan der städtischen Straßenbahnen zu überprüfen oder das staatliche Warnsystem über Wettergefahren zu verwenden. Das Hauptproblem ist, dass alle diese Dienste weiterhin Insellösungen bleiben und jedes ein separates Informationssilo darstellt. Die Integration aller öffentlichen und privaten Dienste in ein gemeinsam verzahntes Ökosystem, ist die Herausforderung für Smart Cities schlechthin.
Dubai ist ein gutes Beispiel in diesem Bereich zu folgen. Hier sind viele intelligente Regierungslösungen bereits implementiert und der Zugriff auf alle öffentlichen Dienste von einer Anwendung aus möglich.
Die App DubaiNow gibt dem Benutzer unter anderem die Möglichkeit, die Busfahrpläne zu überprüfen, die gerichtliche Anordnung zu überprüfen, einen Visumantrag zu stellen oder eine ausstehende Rechnung zu bezahlen. Weiterhin ermöglicht sie einen Termin für die Fahrzeuginspektion zu vereinbaren, eine Versicherung abzuschließen und eine Transportkarte zu erhalten, die in der gesamten Kommunikationszone gültig ist. Letztendlich wurden in die App über 50 öffentliche Dienste von 22 Regierungseinheiten integriert. In Dubai ist es sogar möglich ein Verlust des Personalausweises über Facebook zu melden.
Die Bemühungen vieler Spezialisten auf der ganzen Welt zielen darauf ab, so viele Dienste wie möglich zu integrieren und es dem Benutzer zu ermöglichen, sie alle über ein Smartphone zu verwalten. Auch die Ausrichtung der Produktentwicklung von FIBARO entspricht diesem Trend. Wir schaffen Lösungen, mit denen unsere Nutzer künftig in den weiteren Kontext intelligenter Städte leichter einsteigen können.
Die smarte Generation und Informationsaustausch
Lassen Sie uns kurz in die Zukunft schauen… Ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen einzelnen Zellen des städtischen Organismus wird ein außergewöhnliches Potenzial zur Verbesserung der Lebensbedingungen seiner zukünftigen Bewohner schaffen. Verkehrsintensität in der Innenstadt, die Anzahl der in einer Turnhalle belegten Laufbänder und die Parkplätze in der Umgebung werden sofort verfügbar sein und als allgemeines Gut behandelt werden. Das Wissen über menschliche Gewohnheiten wird es ermöglichen, Einsparungspotenziale zu finden und den Energieverbrauch zu optimieren. Diese wird wiederum aus erneuerbaren Quellen kommen und unsere Umwelt nicht mehr zerstören.
Über intelligente Häuser werden auch wir zu Impulsgeber für ein neues Informationsaustauschsystem. Ein System, das dank der integrierten Elemente der Städte in der Lage ist, sich den nächsten Herausforderungen der Zukunft zu stellen und einen besseren Lebensraum für zukünftige Generationen zu schaffen.